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Telematik

 

1. Allgemein

Die Telematik ist für die moderne Logistik von heute kaum mehr wegzudenken. Es handelt sich um eine noch sehr junge und aufstrebende Wissenschaft. Aufgrund des enormen Zeit- und Kostendrucks in der Logistik, wird diese Wissenschaft intensiv vorangetrieben und bietet zukünftig eine Menge Potenzial. Alle Vorteile, die durch diese Technik entstehen, sei es der Umweltschutz oder die Zeitersparnis, fließen im Endeffekt als finanzielle Kostenersparnis ins Unternehmen.[1]

Die Telematik wird zukünftig immer mehr im Alltag Einzug finden und ehrgeizige Projekte wie das Health Professional Card (HPC), werden dazu beitragen diese Technik als etwas völlig normales anzusehen. Bei HPC handelt es sich um ein Projekt um das gesamte Gesundheitssystem in Deutschland zu vernetzen.

1.2. Definition

Der Begriff der Telematik setzt sich aus den Wörtern Telekommunikation und Informatik zusammen. Bei der Telematik handelt es sich um EDV gestützte Systeme, welche unabhängig voneinander arbeiten. Durch die Kommunikation der beiden unterschiedlichen EDV Systeme und den Austausch von Informationen, unterscheidet sich die Telematik von einem herkömmlichen Netzwerk.

Eine weitere Eigenschaft eines Telematiksystems ist es, dass die Kommunikation von mindestens zwei EDV-Endgeräten über mindestens ein Telekommunikationssystem erfolgt. Mithilfe einer Software und dem dazugehörigen Compiler wird es so möglich zwei völlig unterschiedliche EDV-Endgeräte miteinander kommunizieren zu lassen.

Durch die Möglichkeit des Datenaustausches völlig verschiedener EDV-Systeme, besteht eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten im Einsatz der Telematik und eine hohe Flexibilität, die nur durch das Investitionsvolumen begrenzt wird.

1.3 Anwendungsbeispiele

Neben der Anwendung im Güterverkehr werden Telematiksysteme in vielen anderen operativen Feldern eingesetzt. Hier drei Beispiele für andere Telematiksysteme.

- Gebäudetelematik (Facility Management)

Ein wesentlicher Bestandteil bei der Automatisierung von einzelnen Gebäuden und mehreren Gebäudeeinheiten. z.B.: Steuerung von Klimaanlagen und Verschlusszeiten, aber auch zur Steuerung einzelner Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik.

- Gesundheitstelematik

Hier steht die Idee dahinter, räumliche Distanzen zwischen Ärzten und Patienten zu überbrücken und somit eine schnellstmögliche Hilfe für in Gefahr gekommene Personen zu gewährleisten.

- Verkehrstelematik

Die verkehrsbedingte Steuerung auf Straßen übernimmt heutzutage größtenteils die Verkehrstelematik. Sie registriert die Straßenbenutzung und reguliert entsprechend den Verkehrsfluss.

2. Geschichte

Der Begriff Telematik wurde 1978 von Simon Nora und Alain Minc das erste Mal in ihrem Bericht mit dem Titel „L' Informatisation de la société“ beschrieben. Die Entwicklung der Telematik hatte ihre Hauptursache in der Entwicklung des Mikroprozessors im Jahr 1971 und die anschließende Verfügbarkeit kleinerer und billigerer Minicomputer, die die bisher eingesetzten Mainframes und Minicomputer ersetzt.

Die bisher eingesetzten Mainframes und Minicomputer waren raumfüllenden, Energie-Hungrig und kosteten Millionen. Wodurch Rechenzeit teuer war und es sich nur große Unternehmen leisten konnten Computer zu benutzen. Computer waren damals nicht miteinander verbunden und in der Regel konkurrierten viele Benutzer um die Rechenzeit, die zur Verfügung stand. Mit der Entwicklung von kleineren und erschwinglichen PCs in den siebziger Jahren wurde die Informatisierung in Kraft getreten.

Aufgrund der Tatsache, dass Computer zunehmend geografisch verbreitet waren, wuchs der Bedarf an Datenaustausch- und Telekommunikationstechnologien ( Arpanet, Internet, GSM/GPRS, GPS, UMTS ) um Computer zu verbinden. Dies kann als Geburtsstunde der Telematik gesehen werden.[5]

3. Telematik im Güterverkehr - Grundlagen

Die Telematik ist ein sehr komplexes System, welches vorab hohe Anforderungen an die Informatik (IT-Informationstechnologie) stellt. Diese Anforderungen beziehen sich sowohl an die IT im Fahrzeug selber, als auch an die Kommunikationszentrale. Dies bedeutet Investitionen, die zunächst geleistet werden müssen, um steigenden Kundenanforderungen gerecht zu werden, Kosten besser erfassen zu können und Einsparpotenziale zu erkennen.

Das GPS ist die am weitesten verbreitete Technologie, um Objekte zu Orten und zu Identifizieren.

Für die Kommunikation stehen verschiedenen Mobilfunknetze, auch GSM-Netze genannt,

zur Verfügung. Alternativ ist die Kommunikation über Satellitensysteme möglich, hier sind die Kosten jedoch deutlich höher.

Je nach Fuhrpark können sich die Investitionen auf mehrere Tausend Euro belaufen. Je nach System spricht man von zunächst einmaligen Kosten bei der Hardware-Ausstattung je Fahrzeug. Hinzu kommen monatliche Kosten für die Portalsoftware.
Die Kosten hängen stark von der Flottengröße ab. Zudem fallen laufende Kosten die Datenkommunikation über GSM an.

Dem gegenüber ergeben sich dabei folgende Vorteile beim Einsatz eines Telematiksystems:

- Einsparung von Fahrzeugkosten variable- und fixe Kosten
- Einsparung von Arbeitszeit ( Fahrer, Disponent und Auswertungen )
- Einsparung von Kommunikationskosten
- Einsparung von Strafzahlungen
- Besserer Informationsaustausch für die Planung und Kundenkommunikation
- Förderung vom BAG/BRD
- Imagevorteile durch Umweltschutz / geringerer Abgasausstoß / Green Logistic

Je nach Unternehmen unterscheiden sich die Kosten und Einsparpotentiale. Daher muss jedes Unternehmen vorab genau beurteilen, ob sich diese Investitionen rentieren. In Unternehmerkreisen rechnet man von einer Amortisierung der Kosten oft schon nach vier Jahren.

Nach Aussagen von verschiedenen Anbietern lassen sich Kraftstoffeinsparungen von bis zu 10% realisieren. Durch die eingesparte Arbeit im Bereich Disposition und Administration sind Einsparungen von 20% möglich. Optimistische Einschätzungen sprechen gar von 40%. Diese Zahl sollte auch im Bereich der Telekommunikation, sprich Telefonkosten möglich sein, da eine Vielzahl von Daten dem Disponent bzw. Fahrer jederzeit zur Verfügung stehen und unnötige Telefonate hierdurch entfallen. Eine Vielzahl von Informationen laufen direkt auf dem Monitor auf und können kostengünstig per SMS übermittelt werden.[7]

Als Herzstück der Hardware wird ein Bordrechner in das Fahrzeug eingebaut. Hinzu kann man, je nach Bedarf weiter Komponenten anschließen wie z.B. ein Navigationssystem oder Scanner zur Kontrolle der Zustellung. Diese Daten werden an den Disponenten oder Kunden direkt übermittelt.

Dadurch vermindern sich die Übertragungsarbeiten- und Zeiten, da Daten per IT direkt weiterverarbeitet werden.

Eine weitere Technologie, die an die Telematiksysteme gekoppelt werden kann, ist die RFID-Technologie. Die RFID-Transponder enthalten alle Informationen der Güter, die auf Ihnen gespeichert wurden. Mithilfe einer Antenne können die Informationen ausgelesen und übermittelt werden. Die Reichweite beträgt je nach den Umwelteinflüssen und eingesetzten Geräten bis zu mehreren Metern. Mit dieser Technologie ist es möglich zu prüfen, welche Güter, wann und wo entladen wurden.

 

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